Oftmals werden an innenliegende “erforderliche” Treppenräume spezielle Anforderungen gestellt, insbesondere wenn der vorgeschriebene zweite bauliche Rettungsweg nicht umgesetzt werden kann. Im Unterschied zu herkömmlichen Flucht- und Rettungswegen müssen sie für einen bestimmten Zeitraum nicht nur raucharm bleiben, sondern auch rauchfrei bleiben (auch bekannt als “Sicherheitstreppenräume”).
Rauchschutzdruckanlagen (RDA) verhindern durch einen kontrollierten Überdruck das Eindringen von Rauch. Zu diesem Zweck erzeugen Ventilatoren an geschützten Orten rauchfreie Luftzufuhr. Bei der Planung und Installation von RDA müssen viele Vorschriften und Randbedingungen berücksichtigt werden. Wir erstellen gerne ein maßgeschneidertes Konzept und unterstützen Sie bei der Abstimmung mit den Bauaufsichtsbehörden.

Regelmäßiger Druck

Offene Türen benötigen viel mehr Volumenströme als geschlossene Türen, bei denen nur der Leckageverlust ausgeglichen werden muss. Nach DIN EN 12101-6 muss die RDA den benötigten Volumenstrom selbstständig und möglichst schnell in höchstens drei Sekunden regeln. Eine selbsttätige Druckentlastungsklappe im Kopf des Treppenraums ist eine einfache und zuverlässige Möglichkeit. Wenn alle Türen geschlossen sind, öffnet sich die Klappe bei einem bestimmten Druck und leitet überschüssige Luft aus. Die Tür öffnet sich, wenn der Druck im Treppenhaus abnimmt und die Klappe schließt, wodurch die Tür öffnen kann. Elektronisch geregelte Ventilatoren mit motorisch betätigten Klappen sind eine Alternative.

Türen mitplanen

Es ist nicht erlaubt, dass der aufgebaute Druck dazu führt, dass die Fluchttüren zum Treppenhaus nicht mehr geöffnet werden können. Nach DIN EN 12101-6 ist eine Türöffnungskraft von 100 N erlaubt. Die maximal zulässige Druckmenge wird auch von den verwendeten Türen und Türschließern beeinflusst, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen.

Stromversorgung

Häufig ist eine Ersatzstromversorgung erforderlich, um die Funktion der RDA auch bei Stromausfall zu gewährleisten. Falls keine vorhandene genutzt werden kann, erfordert dies einen erheblichen Aufwand, beispielsweise für feuerfeste Batterieräume. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Stromversorgung für die RDA unmittelbar hinter dem Hauptzähler abzugreifen und separat von der Klemmstelle zu verlegen. Die Baubehörden und Prüfsachverständige halten in manchen Situationen eine zweite Einspeisung vor dem Hausanschluss für ausreichend.

Auslösung durch Brandmeldeanlage

RDA wird durch Handtaster und automatische Rauchmelder ausgelöst, die sich vor jeder Tür zum Treppenraum befinden müssen. Die Verkabelung vieler Rauchmelder mit der Steuerzentrale der RDA kann sehr aufwendig sein, insbesondere wenn der Funktionserhalt gemäß der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR) gewährleistet ist. Die Verwendung einer Brandmeldeanlage (BMA) zur Ansteuerung der RDA ist eine stilvolle Alternative, bei der nur eine funktionssichere Verbindung zwischen RDA und BMA benötigt wird. Im Gegensatz zu den Linien einer RDA können BMA-Melder normalerweise einzeln identifiziert werden und sind gemäß MLAR auch ohne E30-Auslegung in einer Ringleitung ausfallsicher.